Die Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe stellte sich gestern demonstrativ hinter ihren Studenten Jens Stober und sein umstrittenes Computerspiel «1378 km».
Im Spiel wird die Lage an der innerdeutschen Grenze im Jahr 1976 nachgestellt.
Die Spieler können entweder in die Rolle von Republikflüchtigen schlüpfen,
oder sie werden Grenzsoldaten, die die Flüchtenden ins Visier nehmen.
Seit gestern 23 00 Uhr wird das interaktive 3-D-Spiel kostenlos im Internet angeboten.
Bei soviel Sensationslust ist natürlich der Server überlastet.
Alternativ kann das Spiel hier heruntergeladen werden.
Hier die "Herstellerseite."
Die Hochschule verweist auf die Freiheit der Kunst.
«Das Konzept ist ethisch nicht angreifbar», sagt Professor Heiner Mühlmann, Lehrbeauftragter für Philosophie und Kulturtheorie.
«Man spricht hier von einer dramaturgischen Voreiligkeit:
Der Spieler glaubt, beim Schießen auf Flüchtlinge Punkte zu machen,
gehört dann aber nicht wie erwartet zu den Gewinnern.»
Professor Michael Bielicky, der den Fachbereich Medienkunst leitet, ergänzt:
«Diese Arbeit ist ein Kunstprojekt,
und die Kunst hat immer schon versucht, Grenzen zu überschreiten.»
Bleibt abzuwarten ob eine Version von 1943 im KZ auch irgendwann zur "Kunst" erklärt wird
und zu sehen ob dort die Opfer die Mögichkeit haben sich gegen das "Kunstwerk"
zu wehren.
Aus Erfahrung wird so ein Spiel dann natürlich sofort verboten.
Die Geschichte und das Recht unterscheidet eben nach ehtnischer Herkunft der Opfer.
Mit einem EGOshooter vom Bundestag, eines Gerichtshofes oder einer Kunsthochschule
ließe sich noch etwas mehr "Kunst" in die Analen der Egoshooter bringen.
Diese Spiel ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer des DDR- Regimes.
Die Täter sitzen schließlich noch heute in den staatlichen Verwaltungen
und sind Mitglieder sogenannter "Volksparteien".
Wenn das Kunst ist, weiss man wie krank dieses System ist...
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