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Montag, 6. Februar 2012

Syrien - Lasst es uns machen, wie in Libyen

Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Autor Jürgen Todenhöfer reist immer wieder nach Syrien. Auch mit Machthaber Assad hat er sich getroffen.
Todenhöfer plädiert für eine neutrale Sicht auf den Konflikt.

Interview auf Welt-Online
Ausschnitte:
Welt Online: Woher bekommen denn die Rebellen ihre Unterstützung? Sind es feindlich gesinnte Nachbarländer wie Saudi-Arabien und Katar, die sich ja auch schon in Libyen engagiert haben? Ist dieser Konflikt auch ein innerislamischer Konflikt?

Todenhöfer: Ich war vier Wochen im Land. Trotzdem weiß ich, dass ich vieles nicht gesehen habe. Aber ich habe gesehen, dass dieser Aufstand nicht immer friedlich ist. Es gibt Kräfte im Ausland, die dem gewalttätigen Teil des Aufstandes schwere Waffen zur Verfügung stellen. Da ist die heißeste Spur Katar. Katar war auch der große Waffenlieferant in Libyen. Die Amerikaner greifen nicht direkt ein, der bewaffnete Widerstand wird über arabische Nachbarstaaten organisiert, vor allem über Katar und Saudi-Arabien. In Katar ist auch al-Dschasira beheimatet.

Welt Online: Ist das dann so eine Art Stellvertreter-Krieg?

Todenhöfer: Das weiß ich nicht. Ich bin auch kein Anhänger von Verschwörungstheorien. Aber im Hintergrund steht der Versuch der USA, einen „Greater Middeleast“ zu schaffen, in dem es nur noch linientreue, pro-amerikanische Staaten gibt. Die USA betrachten die gesamte Region als ihr Revier. Von Kissinger stammt der Satz, dass Öl viel zu wertvoll sei, als dass man es den Arabern überlassen dürfe.

Die Amerikaner haben die Revolution in Tunesien und in Ägypten verschlafen. Doch dann haben sie die Entscheidung getroffen, die Umwälzungen in der arabischen Welt in ihrem Sinne mitzugestalten. Ich habe große Sympathien für das demokratische Amerika, aber im Nahen Osten geht es den USA nicht um Demokratie. Sonst müssten sie ja auch die Demonstrationen in Saudi-Arabien, Katar und Bahrain unterstützen, aber dort unterstützen sie die diktatorischen Regierungen.

Mir haben allerdings führende syrische Oppositionspolitiker gesagt, dass auch die oppositionelle Guerilla Zivilisten töte und „Rechnungen begleiche“. Ich war in Homs im Haus eines bekennenden Assad-Anhängers. Von einem gegenüberliegenden Hochhaus hat man ins Zimmer seiner dreijährigen Tochter geschossen. Ich habe die Einschläge gesehen. Am Tag nach meinem Besuch bekam er eine Morddrohung und musste sein Haus verlassen. Ich selbst bin in Homs in schweres Kreuzfeuer geraten, als zwei Polizisten von Guerillas beschossen wurden.

Das sind bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen. Wir bekommen im Westen immer nur zu hören, welche Untaten die staatlichen Sicherheitskräfte verüben. Aber die Untaten der anderen Seite werden totgeschwiegen. Die internationale Berichterstattung ist extrem einseitig.

 Ein paar Tage später las ich in der Weltpresse: „Humanitäre Katastrophe in Homs“.
Ich bin kurz danach noch ein zweites Mal in die Stadt gefahren und habe mich dort mit Rebellen getroffen. Ich treffe mich immer mit beiden Seiten. Ich habe sie nach der „humanitären Katastrophe“ gefragt. Sie haben lachend zugegeben: „Das haben wir lanciert.“ Sie waren ganz stolz. Wenige Tage später wurde in Homs ein Bus mit jungen Alawiten von Motorrädern gestoppt. Die jungen Männer wurden von den Angreifern aus wenigen Metern exekutiert.
Nur einer hat überlebt. Er schilderte, dass die Täter bewaffnete Rebellen waren. Der Angriff war ein Signal an Assad, der auch Alawit ist. Am Abend hieß es trotzdem in den Nachrichten von al-Dschasira, Assad habe in Homs wieder einmal unschuldige junge Männer umbringen lassen. Mich erinnert die Berichterstattung aus Syrien in erschreckender Weise an die Berichterstattung vor dem Beginn des Irak-Krieges. Die Berichterstattung des syrischen Staatsfernsehens ist allerdings auch nicht besser.

Frankreichs UN-Botschafter Gérard Araud wirft China und Russland vor, 
sie hätten nun „das Blut des syrischen Volkes an ihren Händen“.

Und die Fratze des Terrors, Hillary Clinton
"Wir müssen  angesichts des durch die russisch-chinesische Blockade "kastrierten" Sicherheitsrats,
die Bemühungen zur Unterstützung des syrischen Volkes außerhalb der UN verdoppeln."


US-Senator Lieberman will Rebellen aufrüsten
"Es ist an der Zeit, aktiv zu werden"
München - Angesichts des brutalen Vorgehens der syrischen Sicherheitskräfte gegen die Protestbewegung hat der US-Senator Joseph Lieberman Waffenlieferungen für die Rebellen in dem Land ins Spiel gebracht. "Ich denke, wir sollten damit anfangen, die Freie Syrische Armee zu unterstützen", sagte Lieberman am Sonntag bei der Münchner Sicherheitskonferenz mit Blick auf die Deserteure der syrischen Armee.
Es gebe "eine ganze Reihe von Unterstützungsmaßnahmen", die geleistet werden könnten, sagte der Senator. "Medizinische Unterstützung beispielsweise, Unterstützung in Bezug auf Informationen, Aufklärungsergebnisse, die wir sammeln, und schließlich können wir ihnen natürlich Waffen liefern und sie ausbilden."
 Vorbild sei die Unterstützung der libyschen Rebellen im Kampf gegen den damaligen libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi - auch die waren vom Westen mit Waffen beliefert worden. 

Obwohl sogar der Mainstream, wie am Anfang der Seite belegt,
offen über die Medienlügen und Kriegspropaganda der syrischen Terrorbanden berichtet,
bläst die US-Kriegsmaschinerie, schon wieder:
Auf nach Syrien... Lasst es uns machen wie in Libyen

4 Kommentare:

  1. Erster
    Dieser Artikel deckt sich ja auch mit der eher extremzurückhaltenden Veto-Begründung Russlands, diese "Demonstranten" näher zu beleuchten.
    Als Ergänzung und zusätzlicher "Wertschätzung" des ZDF diese Ergänzung:
    http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2012/02/die-kriegsverbrechen-der-nato-in-libyen.html

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    1. Danke für den Link, hab ihn im neuem Beitrag zu Syrien untergebracht, da hab ich gerade CNN und ein Fakevideo von denen am Wickel...

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  2. schön zu sehen das noch nicht alle von unseren manipulativen medien verblendet sind. wenigstens hab ich dadurch diese tolle seite hier gefunden, danke, macht weiter so, ich werde euch weiterempfelen

    zombie

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